Zombie-Welle

mimikri

Mitglied
Ich sehe der blonden Frau mit den grauen Strähnen in der Pagenfrisur nach. Ich möchte umkehren, doch mein Körper dreht sich zu ihr um.

Meine Füße gehen drei Schritte. Vier . Sie bleibt stehen. Ich stehe hinter ihr. Sie ist einen Kopf größer als ich , circa um die fünfzig und drahtig. Ich spüre wie es innerlich anrollt. Eine Welle im Meer in mir. Die Wucht spült mich mit sich. Unaufhaltsam sehe wie sich mein Arm ausstreckt und Meine Hand ruckartig ihren Schopf packt. Ich reiße ihren Kopf zu mir herunter, während ich in die Hocke gehe, sodass sich ihr Körper seltsam nach hinten verdreht. Sie schreit und schreit. Ich möchte auch schreien, doch mein Mund bleibt geschlossen.

Nur ich höre mich schreien. Doch das Getöse der Welle in mir schluckt jedes andere Geräusch für die Außenwelt.

Ich sehe mir dabei zu, wie ich ihr ins Gesicht blicke. Sie schreit und weint. Ihr Gesicht ist schmerzverzerrt, kreidebleich und tränenüberströmt.

Ich kann nicht aufhören.

Mein innerer Schrei wird zu solchen Schmerzen, denn die Welle, die mich mit sich reißt, drückt mit solcher Druck gegen mich, dass es weh tut, doch plötzlich höre ich mich lachen.


Je mehr ich mich dagegen wehre, desto mehr tut es weh, doch gleichzeitig schwillt mein Lachen zu einem solchen Gelächter an, dass es unmenschlich klingt. Die Welle in mir verschluckt jede Gegenwehr Ich nehme alles in Zeitlupe wahr.

Jetzt kommt der Moment den mir die Welle geben will.

Das Schreien der Frau wird zu einem panischen Gekreische, dass sich mit wimmern und flehen abwechselt.

Ihr Gesicht ist wie das bekannte schnelle Licht - und Schattenspiel in den schottischen Highlands, wo der Wind die Wolken über das Land jagt und ständig neue Lichtverhältnisse schafft.

Ich starre sie ungläubig an und mein ist Gesicht in Verzückung gefroren.

Die Welle nimmt sich, was sie braucht.

Wie ein hungriger Varan beuge ich mich über sie öffne meinen Mund und beiße ein Stück ihrer Unterlippe heraus.

Ich spüre das frische Fleisch zwischen meinen Zähnen knacken und schmecke das Blut.

Es ist die Welle, die in diesem Moment bricht und meinen Schmerz und meinen Widerstand wegspült.

Ich höre nur das Rauschen des Meeres in dem die rote Sonne untergeht.
 

Sammis

Mitglied
Hallo mimikri,

anbei ein paar Dinge, die mir aufielen. Vielleicht kannst du etwas davon gebrauchen.

Ich sehe der blonden Frau mit den grauen Strähnen in der Pagenfrisur nach. Ich möchte umkehren, doch mein Körper dreht sich zu ihr um.
umkehren und zu ihr um. Zweimal um. Vielleicht: doch mein Körper wendet sich ihr zu.

Sie ist einen Kopf größer als ich , circa um die fünfzig und drahtig. Ich spüre wie es innerlich anrollt.
ich, circa LEERZEICHEN Ich spüreKOMMA

Die Wucht spült mich mit sich.
vielleicht besser: reißt mich mit sich?

Unaufhaltsam sehe wie sich mein Arm ausstreckt und Meine Hand ruckartig ihren Schopf packt.
Unaufhaltsam sehe ichKOMMA wie sich mein Arm ausstreckt und meine Hand ruckartig ihren Schopf packt.

Doch das Getöse der Welle in mir schluckt jedes andere Geräusch für die Außenwelt.
von der Außenwelt?

Ich sehe mir dabei zu, wie ich ihr ins Gesicht blicke.
Das klingt wirklich sehr eigenartig.

Mein innerer Schrei wird zu solchen Schmerzen, denn die Welle, die mich mit sich reißt, drückt mit solcher Druck gegen mich, dass es weh tut, doch plötzlich höre ich mich lachen.
Mein innerer Schrei wird zu solchen Schmerzen, denn die Welle, die mich mit sich reißt, drückt mit solchem Druck gegen mich, dass es weh tutPUNKT Doch plötzlich höre ich mich lachen.

Je mehr ich mich dagegen wehre, desto mehr tut es weh, doch gleichzeitig schwillt mein Lachen zu einem solchen Gelächter an, dass es unmenschlich klingt. Die Welle in mir verschluckt jede Gegenwehr Ich nehme alles in Zeitlupe wahr.
Je mehr ich mich dagegen wehre, desto mehr tut es wehPUNKT Doch gleichzeitig schwillt mein Lachen zu einem solchen Gelächter an, dass es unmenschlich klingt. Die Welle in mir verschluckt jede GegenwehrPUNKT Ich nehme alles in Zeitlupe wahr.

Das Schreien der Frau wird zu einem panischen Gekreische, dass sich mit wimmern und flehen abwechselt.
Das Schreien der Frau wird zu einem panischen Gekreische, dass sich mit Wimmern und Flehen abwechselt.

Ihr Gesicht ist wie das bekannte schnelle Licht - und Schattenspiel in den schottischen Highlands, wo der Wind die Wolken über das Land jagt und ständig neue Lichtverhältnisse schafft.
Wo kommen den die Highlands plötzlich her? Und wem ist der rasche Lichtwechsel bekannt?

Wie ein hungriger Varan beuge ich mich über sie öffne meinen Mund und beiße ein Stück ihrer Unterlippe heraus.
Wie ein hungriger Varan beuge ich mich über sieKOMMA öffne meinen Mund und beiße ein Stück ihrer Unterlippe heraus.
Warum ausgerechnet ein Varan?

Ich spüre das frische Fleisch zwischen meinen Zähnen knacken und schmecke das Blut.
Habs nie versucht. Kann mir jedoch nicht vorstellen, dass so ein Stück Unterlippe knackt.

Irgendwie schaurig schön, aber doch noch recht unausgereift, wie mir scheint.
Da wäre, denke ich, mit etwas Überarbeitung mehr rauszuholen.

Beste Grüße,
Sammis
 

mimikri

Mitglied
Danke, Sammis für deine Kritik, Verbesserungsvorschläge und Fragen.

Ich gehe mal kurz aufs Grobe ein; erstmal sorry für die vielen Rechtschreibfehler.
Das mit dem Varan rührt daher, dass ich den Vergleich zu einem eiskalten Raubtier, am ehesten zu einem Reptil herstellen wollte, und da ich es konkret gestalten wollte, wählte ich einen Varan, weil die sich relativ schnell bewegen .
Die schottischen Highlands, jaaah, habe vorausgesetzt, dass die bekannt sind und es halt ein gutes Beispiel ist für einen sich rapide ändernden Lichteinfall, Lichtspiele durch Wolken und Sonnenlicht.
Das kann ich auch allgemein halten, wenn ich den Vergleich von einem sich schnell ändernden Mienenspiel und einem sich ändernden Lichtspiel in einer Landschaft ziehen will.

Es heißt wirklich "Doch das Getöse der Welle in mir schluckt jedes andere Geräusch für die Außenwelt." , da mein Thema ist Fremdbestimmtheit. Dazu habe ich mir erstmal zwei Geschichten ausgedacht. Unter anderem diese hier .Es geht darum , dass etwas, nennen wir es mal einen inneren Zwang, jemanden , hier den ich - Erzähler dazu bringt , etwas zu tun, was dieser eigentlich nicht möchte.
Der ich - Erzähler möchte schreien und weinen, da er sich quasi selbst zusehen muss, wie etwas über ihn die Kontrolle übernimmt. Doch nur er selbst nimmt diesen Impuls wahr, der nicht nach Außen dringt. Die fremdbestimmende Kraft wird hier durch das Bild der Welle ausgedrückt, das Getöse der Welle schluckt nach außen hin, das Gefühl, dass der ich - Erzähler empfindet.
 



 
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