Weitschweifiges Schweifsonett über sich selbst

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ach, wär ich so ein richtiges Sonett,
in vierzehn Versen würde ich mich fangen
und zu gewaltigem Genuss gelangen.
Stattdessen liege lustlos ich im Bett;

die Zeilen und die Worte wärn komplett,
so aber haben Lettern sich verhangen
und hochverschnörkelt ringeln sich die Rangen,
sie drängen mich, als ob ich Weisheit hätt.

Ich muss mich weiter um mich selbst bewegen,
mich um mich winden und den Faden spinnen,
stets leise lächelnd bin ich leicht verlegen,

sehr viele Fragen drängen in mir drinnen,
schiefe Gedanken rutschen zwischen Schrägen
von Wänden, sie umweben weiße Linnen.

Wär ich doch rein, ein richtiges Sonett,
in vierzehn Versen würde ich mich fangen:
ich will zurück zum ersten Vers gelangen.
 



 
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