mimikry

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mondnein

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Mimikry


Auf die Gefahr das weiße Blatt Papier
Auf das ich diese Zeilen zitternd schreibe
Mit meinen Sympathien zu erröten
Wenn ich im Himmel deines hellen Blicks
Wie Wolken in der Sonne Gold versinke –

Geb ich in diesem Lied – frei von Begier
Und ohne alle Lust zu übertreiben –
Dir etwas von den blumenvollen Beeten
Der Himmelswiesen wieder und des Glücks
In dem ich wenn ich dich nur seh ertrinke

So werfe male schwemm ich aufs Papier
Mein Herz: So will ich der Geliebten schreiben
Da lese ich es selbst und muß erröten –
Was für ein Kitsch! der weiche Werbetrick
In dem die nackten Schmeicheleien blinken

Nur schlecht verbrämt von der barocken Zier –
Durch Blumen bricht ein unverblümtes Treiben
Der Wolf im Reimpelz lauert um zu töten
Das allzuleicht mir vorgemalte Glück
Ich seh den Spötter grinsen schon und winken:

Das sind nur taube Blüten von Papier
Und dieses zuckerbonbonbunte Schreiben
Soll wohl die Himmelszonen ihr erröten
Durch die du schwimmst mit deinem Silberblick
Damit sie in der Peinlichkeit versinke

Dem Spielplatz deiner Lüste deiner Gier?
Du mußt doch nicht so eitel untertreiben!
Ich seh dich schon zu ihren Füßen beten – –
Praktischer wär's zu solchem Rauscheglück
In einem Meer von Branntwein zu ertrinken
 



 
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