Lernlyrik für Grundschüler: Der Vergleich

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sufnus

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Lernlyrik für Grundschulkinder: Der Vergleich

Jeremias Niedermüller
gilt nicht grad als Schöpfungsknüller,
eher Marke: Griff ins Klo
ist er schön wie Bohnenstroh,

klüger noch als Dosenpfand,
eloquent wie Scheuersand,
zärtlich à la Urinal,
duftend wie ein Marterpfahl,

die Erotik einer Brasse
(sprich: beim Sex ne träge Masse),
wertvoll (jetzt kein Naserümpfen!)
gleich dem Typ im Bett in Strümpfen

und erholsam ungelogen
wie ein nackter Ork auf Drogen.
Folglich ist er unausweichlich,
schlicht und einfach: Unvergleichlich!
 

sufnus

Mitglied
Danke, Béla! :)
Natürlich sind bei derart geballtem Eigenschaftsreichtum des Helden meines Lehrgedichts Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen von vorneherein auszuschließen. :)
Und neben der Freude am robusten Humor und der Sprach-"Verunordnung", den die lieben Kinder beim Lesen des Gedichts hoffentlich empfinden, kann man, wenn man es sehr geschickt anstellt, sicher auch noch über das Thema der Diffamierung reden, die dieses Gedicht ja offensichtlich betreibt. Ich würde es insofern gerne durchaus mehrdimensional gelesen wissen wollen.
Dabei ist es natürlich, bei aller Aufgeklärtheit, die uns reizenden Zeitgenossen doch innewohnt, auch eine (konstruktiv zu verstehende) Anfechtung politischer Correctness. Die ist hier offensichtlich nicht gegeben; aber so schön P.C. als Utopie sein mag.... sie ist erstens nicht besonders lustig... und manchmal braucht man halt mal was zum Lachen... und sie ist zweitens auch nicht besonders lebensnah.
Also ein Gedicht, das gerne ein bisschen philosophisch-kontrovers hin-und-her gewendet werden darf. :)
LG!
S.
 



 
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