ErinnerungsStaub

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fee_reloaded

Mitglied
Servus, LizzArt.

Ein formal sehr schlicht gehaltenes Gedicht, das irgendwie nirgendwohin will, wenn's um eine Aussage geht. Die suche ich nun schon länger vergeblich.

Was ich finde, sind gefühlt Versatzstücke, gebildet aus mir manchmal zu dominant wortklangverliebten Un-begrifflichkeiten, die allesamt hart am Klischee kratzen und dennoch reichlich sinnbefreit sind. Sogar die in mittelmäßigen bis schlechten Gedichten bemühten Klischees überzeugen da wenigstens noch durch Authentizität.

Hier finde ich nicht einmal diese. Hättest du nicht die Kunst in deinem Usernamen, würde ich dich auch nicht so hart kritisieren. Aber das hier ist tatsächlich in keinster Weise überzeugend. Da geht nichts zusammen - nicht die Sprache mit den gewählten Begrifflichkeiten und noch weniger die "künstlerische Interpunktion" mit der Orientierungslosigkeit des Inhalts.

Sogar jedes grottenschlechte Gedicht bietet da mehr Authentizität. Sorry, aber das kann gar nix.

Gruß,
fee
 

LizzArt

Mitglied
Hallo Fee,

ich danke dir für deine Kritik.

Gedichte zu schreiben macht mir Spaß.
Verbesserungspotential hat jeder kreativ Schaffende.
Deine Kritik empfinde ich als hart, respektlos und verletzend. Zu lernen ist daraus wenig.

Ein guter Ansatz wäre konstruktive, differenzierte Kritik. Nun, dies ist Stilsache.

Ich danke Dir für Deine Zeit.

Beste Grüße,
LizzArt
 

revilo

Mitglied
Hallo Fee,

ich danke dir für deine Kritik.

Gedichte zu schreiben macht mir Spaß.
Verbesserungspotential hat jeder kreativ Schaffende.
Deine Kritik empfinde ich als hart, respektlos und verletzend. Zu lernen ist daraus wenig.

Ein guter Ansatz wäre konstruktive, differenzierte Kritik. Nun, dies ist Stilsache.

Ich danke Dir für Deine Zeit.

Beste Grüße,
LizzArt

neee, fee ist nur ehrlich......und trifft es auf den punkt...........viel spaß auf der chlorwiese.........
 

revilo

Mitglied
wispernde güte
plötzlich so still
was sie behütet
ist. was ich nicht will

gaukelnder taumel
dem abgrund so nah
abtrünniges baumeln.
immer schon da

am boden verpulvert.
erinnerungsstaub
trotz tiefer tristesse
ist. was ich noch glaub'

ein spross wird wachsen
verdrängt dann das grau
der sonne entgegen
erfunkelt. im tau

sinnlos aneinander geklettete worthülsen, die sich wie frisch aus der phrasendreschmaschine lesen......voller unfreiwilliger komik ( wispernde güte ist der DER hammer, kommt aber nicht so ganz an die im dorf vergrabenen locken heran) garniert und frisch serviert mit erheblichen verstößen gegen grundregeln von syntax und grammatik........vermutlich geschrieben nach der einnahme von zu viel oder zu wenig berauschender mittel.............
 

sufnus

Mitglied
Sogar jedes grottenschlechte Gedicht bietet da mehr Authentizität. Sorry, aber das kann gar nix.
Manchmal habe ich auch so einen Shredderimpuls beim Lesen eines Gedichts. Fast nie kann das Gedicht etwas für diesen Killreflex. Oft ist in Wahrheit das negative (und sicher verzerrte und vermutlich meist auch föllig-ferkehrte) Bild, welches ich mir von Autor/Autorin anhand seiner Forenäußerungen mache, für meinen In-den-Boden-Stampf-Dran verantwortlich. Manchmal ist es auch irgendwas Inhaltliches oder Formales im Gedicht, dass mich irgendwie (jetzt benutzte ich mal den zum Glück langsam wieder aus der Mode kommenden Modeausdruck) triggert. Auch in den Fällen liegt das Problem meist eher bei mir als beim Gedicht. Selbst bei Texten von Dir, liebe Fee, hatte ich schon solche Wallungen (und da lag es offensichtlich nicht am positiven Bild der Verfasserin :) ). Manche Texte machen so was mit einem. Besser ist es dann, den Beidhänder wieder einzupacken und nichts-sagend weiterzublättern. Denn wenn so eine Fundikritik wie die Deinige zum Maßstab würde, wären wir hier zwar in einem immer noch sehr unterhaltsamen, aber doch auch ganz schön destruktiven Forum unterwegs.

Für mich ist dieses Gedicht übrigens ganz schön, aber so richtig erreicht es mich auch nicht. Die Güte am Anfang ist mir persönlich etwas zu viel und davon erholt sich meine Lesehaltung dann nicht mehr so richtig.
Und gerade angesichts dieser meiner etwas lauwarmen so-lala-Leseempfindung wundert mich Dein Daumenrunter-Eifer dann schon (bzw. ich denke, ich kann ihn einsortieren - aber dann bin ich wieder bei s. o.: Das ist vermutlich nicht die "Schuld" des Gedichts).

LG!

S.
 

fee_reloaded

Mitglied
Es ehrt dich, lieber sufnus,

dass du dich hier einschaltest.
Wäre meine Empfindung eine so-lala-artige gewesen, hätte ich es einfach gut sein lassen, so nach dem Motto "wenn du nichts Nettes zu sagen hast, sag lieber gar nichts". Das war mir hier einfach nicht möglich.

Ich nehme dem Text nicht ab, dass er ist, was er zu sein vorgibt. Auf mich wirkt er wie ein schlecht gemachter Täuschungsversuch (und zwar nicht wegen etwaiger Doppelaccount-Verdächtigungen...klar hab ich das mitbekommen) - und ich fühle mich schlicht ver...äppelt. Ich nehme dem Autor nicht ab, dass er irgendwelche Leser:innen ernst nimmt, geschweige denn sich selbst. Und das drückt sich in meiner Kritik sicherlich mit aus.
 

Mimi

Mitglied
Lieber sufnus,
auch wenn Dein oben stehender Kommentar eher an fee_reloaded gerichtet war, möchte ich Deinen Ausführungen trotzdem noch etwas hinzufügen dürfen.

Die Begriffe "Killerreflex" und "Shredderimpuls", zumindest im Zusammenhang mit der monierten Kritik, wollen mir so gar nicht als passend oder gar angemessen erscheinen.
Ein schlecht geschriebenes Gedicht eben auch als solches zu bezeichnen, zumal ja auch auf einzelne Kritikpunkte eingegangen wurde, hat weder mit einem "ganz schön destruktivem Forum" zutun, oder hat irgendetwas Killerhaftes inne, sondern ist durchaus (in einem Literaturforum!) unter erwachsenen Menschen angebracht.

Wenn ich einen Text lese, rückt für mich der Autor (und seine möglichen Doppel- Accounts) zunächst völlig in den Hintergrund, und ich glaube nicht, dass "das Problem" dann beim Leser liegt, wenn das Gelesene stilistische Unstimmigkeiten, klischeehafte Bilder, schiefe Metaphern oder sonstige mögliche Kritikpunkte enthält.



Das ist vermutlich nicht die "Schuld" des Gedichts
Nein?
Ist die Leserin dann "schuld", wenn ein Gedicht (wegen der oben genannten Kritikpunkte) als
nicht gelungen empfunden wurde ...?
Da machst Du's dem Autor aber sehr leicht.

Gruß
Mimi
 
Zuletzt bearbeitet:

sufnus

Mitglied
Hey Mimi!

So deutlich missverstanden wurde ich doch selten - aber da würde ich die "Schuld" jetzt tatsächlich bei meiner Schreibe und nicht bei der Leserin suchen - also insofern gibts von mir keinen Autoren-Generalablass. :)

Die martialischen Bilder vom Shreddern übers Killen (ist nicht kürzlich auch ein Fußballer wegen dieses Wortes in die Kritik geraten?) und weiter zum In-den-Boden-Stampfen waren von mir als flappsige Übertreibungen gemeint, die eine humoristische Note bedienen sollten. Ich hätte gedacht, dass die Begriffe so erkkenbar "drüber" sind, dass man merkt, dass sie nicht ernst gemeint sind.

Mein Punkt war, dass nach meiner Wahrnehmung das Gedicht in einem objektiven Korridor qualitativ keineswegs unterhalb von grottenschlecht angesiedelt ist, sondern eben eher bei so-la-la, so dass außertextliche Gründe (genauer: außertextliche, nicht-subjektive Gründe) für den Totalverriss (als solchen würde ich Fees Einschätzung schon beschreiben) verantwortlich sein müssten.

Anhand dieser meiner ergänzenden Erklärung wird vielleicht nicht alles klar, aber zumindest, dass ich es durchaus einem (jedem) Autor bei einem (jedem) Gedicht nicht "sehr leicht" machen will, sondern nur versuche, auseinanderzudröseln, dass manche Elemente eines Gedichts "objektiv" nicht gelungen sind und andere eben nur "subjektiv" und umgekehrt manche Kritikpunkte einen objektiven Stellenwert besitzen und andere einen subjektiven.
Ich komm heut von Fußball nicht los: Ich glaub von Ribbeck gabs mal so eine Unsinnsverlautbarung über objektiv-subjektiven und subjektiv-objektiven Argumente - ich seh schon, dass ich da in eine gefährliche Nähe komme ;)

LG!
S.
 

wiesner

Mitglied
Na ja, Claudia hat mal kräftiger ausgeholt ... Gleichwohl ist das Gedicht keinesfalls 'grottenschlecht' oder dort anzusiedeln. Eine leicht glättende Lesart, indem die Strophenbrüche verfugt werden, bringt schon ein wenig mehr Klarheit(?) im Textfluss. Auch in der Aussage? Wohl nicht. Vieles bleibt stichpunktartig angedeutet, da hilft auch der leicht süßliche Schluss nicht mehr.

Sprach/Inhaltslogisch hätte ich aber noch gewusst, was ein möglicher Doppel-Account ist? Gäbe es einen, ließe sich mindestens eine Hälfte rauslöschen. Wäre er nur möglich, lohnt doch die ganze Debatte nicht: Es gäbe ihn nicht!

Gruß
Béla
 

Mimi

Mitglied
Ich hätte gedacht, dass die Begriffe so erkkenbar "drüber" sind, dass man merkt, dass sie nicht ernst gemeint sind.
Ach, halb so wild, lieber sufnus,
mit der Ironie oder dem "Drübersein", ist das immer so eine Sache (ich spreche da zweifelsohne auch aus eigener Erfahrung und schütte mir gerne etwas Asche auf mein Haupt) in der schriftsprachlichen Kommunikation wie z.B. beim Kommentieren. Es fehlt ja die Einrahmung der Sprachkommunikation, wie Mimik, Gestik und feine (oft subtile) Ton-Nuancen.
Da helfen übrigens auch Emojis nur bedingt :)...

Apropos Fußball ...
Viel Glück der deutschen Elf, sie wird es gewiss gebrauchen gegen die Furia Roja (jetzt habe ich wahrscheinlich jegliche Sympathien vergeigt :p)

Gruß
Mimi
 



 
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