Hey Bertold,
mir gefallen die Bilder - insbesondere in ihrer sehr brüchigen Bezüglichkeit: Es ist eine Art Abschiedstext im Zustand zunehmender Auflösung.
Dabei wird das Gedicht durch Lady Di, die hier sehr auffällig heraussticht, biographisch verankert; allerdings wird der Text dadurch auch in gewissem Umfang zeitgebunden. Die unmittelbare Wucht der Todesnachricht von Lady Di ist für jüngere Vertreter der Generation Y und alle folgenden Erdenbürger nicht mehr nachvollziehbar, womit auch das Bild für solche Leser*innen etwas blasser bleibt als für die Älteren unter uns.
Das ist kein grundsätzlicher Einwand gegen den Text. Ob diese Zeitverankerung gerade wünschenswert oder eher als Einschränkung zu betrachten ist, hängt einfach davon ab, wie sich der Text im Spannungsfeld zwischen Autor und Leserschaft positionieren will. Jede(r) kann hier selbst ausprobieren, was mit der Textrezeption passiert, wenn man Lady Di entweder durch einen nicht näher "erklärten" Namen ersetzt ("wie es war / als Hanna noch lebte") oder durch ein Passe-partout ("wie es war / als meine Oma noch lebte").
Wie dem auch sei... ich mag es!
LG!
S.